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Originalzitate kursiv, Anmerkungen von Pharma-Information in [ ]

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2012,
auf http://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/pille-und-minipille/pille:

Auch wird die Gebärmutterschleimhaut nur ungenügend aufgebaut, so dass sich ein befruchtetes Ei nicht einnisten kann.

Pro Familia 2012, auf http://www.profamilia.de/fileadmin/beratungsstellen/pforzheim/148.pdf:

Die Gebärmutterschleimhaut wird verändert, so dass sich dort keine befruchtete Eizelle einnisten kann.

Bayer HealthCare 2010, auf www.meine-verhuetung.de/de/verhuetung-im-ueberblick/pille/index.php:

Die Pille – unter Medizinern auch „kombinierte (wegen der Kombination zweier Hormone) orale Kontrazeptiva“ genannt – schützt dreifach gegen eine ungewollte Schwangerschaft:

- der Eisprung (Ovulation) wird gehemmt,

- der Schleimpfropf im Gebärmutterhals wird für Spermien schwerer durchdringbar und

- der monatliche Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird unterdrückt, wodurch das Einnisten einer befruchteten Eizelle praktisch unmöglich ist.

Organon zur Wirkungsweise ihrer Pille Lovelle® im Beiheft von 1996:

Lovelle verhindert die Eireifung und den Eisprung, Lovelle verhindert den vollständigen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, Lovelle verdickt den Schleim im Gebärmutterhals und macht ihn für Samenzellen praktisch undurchlässig. - Die Gebärmutterschleimhaut wird verändert,
so daß sich kein Ei einnistet.

Cilag über ihr Produkt Pramino® im Beiheft von 1995:

Pramino beeinflußt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut derart, daß die Einnistung eines befruchteten Eies nicht mehr möglich ist.
 
Ciba-Geigy, Hersteller der Pille Yermonil® im Beipackzettel von 1994:

Genau wie in der Schwangerschaft kann kein neues Ei heranreifen, ein Eisprung findet nicht statt. Zusätzlich wird unter Yermonil der Schleim im Gebärmutterhals zäher, so daß männliche Samenzellen nicht in die Gebärmutter aufsteigen können. Außerdem wird die Gebärmutterschleimhaut nur unvollkommen für die Einbettung eines befruchteten Eies vorbereitet.

Fachinformation von Ratiopharm zum „vierten Wirkprinzip“ ihrer Pille Lyn Ratiopharm®, Juli 1992:

Hemmung der Tubenmotilität, wodurch der Eitransport verlangsamt wird

Fachinformation von Asche über ihre Pille Tristep®, Feburar 1993:

wirkt in erster Linie über periphere Gestageneffekte auf den Zervixschleim, die Tuben und das Endometrium, die eine Spermienaszension verhindern sowie den Eitransport und die Implantation stören.

Smotki et al. 1996:

Einer der wirksamen kontrazeptiven Mechanismen oraler Kontrazeptiva ist die beeinträchtigte uterine Rezeptivität [= Empfänglichkeit der Gebärmutter]. 

Pschyrembel Wörterbuch Gynäkologie und Geburtshilfe:

Die Wirkungsweise der verwendeten Steroidhormone beruht nicht nur auf der Hemmung der Ovulation durch Gonadotropinhemmung, sondern je nach Art der Hormone und nach Dosierung auch auf Veränderungen des Zervixschleims (wodurch den Spermien die Durchwanderung erschwert oder unmöglich gemacht wird), Veränderungen des Endometriums (wodurch die Einnistung eines ggf. befruchteten Eis erschwert oder verhindert wird) und der Hemmung der Tubenmotalität.

Mutschler Lehrbuch der Pharmakologie:

Die oralen Kontrazeptiva verhindern, selbst wenn noch eine Ovulation stattfinden sollte, die Einnistung des Eies (es unterbleibt die volle sekretorische Umwandlung des Endometriums).

A. Häußler 1975:

Der Direktor der II. Universitätsklinik München, Prof. Dr. R. Fikentscher, teilte in seinem Referat ... mit, daß bei den sogenannten Ovulationshemmern der ovulationshemmende Effekt nicht immer erzielt wird und daß in einem Prozentsatz bis zu 7% Ovulationen stattfinden (Goldzieher, Mears und Gual). Schon damals, am 10. Dezember 1967 führte Prof. Fikentscher aus: "Die hormonale Medikation würde dann nicht mehr als eine Ovulationshemmung gelten dürfen, sondern als potentielle Nidationshemmung."

Beller, Münster 1979/80:

Abtreibende Wirkung der Pille. Pille und IUD frühes Abortivum.

Taubert/Kuhl "Kontrazeption mit Hormonen" 1980:

Nidationshemmende Wirkung fast aller Pillen.

Taubert/Kuhl 1995:

Es wurde festgestellt, daß durch die Verabreichung von Estradiol nicht nur die Entwicklung des Endometriums, sondern auch das Sekretionsmuster des Uteroglobins und anderer Proteine um Tage verschoben werden kann. Durch ein solches im Verhältnis zur Blastozystenentwicklung asynchrones Sekretionsmuster wird für den Blastozysten ein ungünstiges Milieu geschaffen,... so dass die Implantation nicht erfolgen kann.
...
Durch die Verabreichung von Gestagenen in der Follikelphase, wie es bei fast allen Ovulationshemmern der Fall ist, wird die normale Proliferation des Endometriums verhindert und eine nur abortive sekretorische Transformation induziert. Ovulationshemmer wirken also nicht nur über die Verhinderung des Eisprungs kontrazeptiv, sondern auch durch die Erschwerung der Nidation - sollte es einmal doch zur Ovulation und Konzeption kommen.


Lauritzen 1986:

Bei den neuen, niedrig dosierten, oralen hormonalen Kontrazeptiva kommt es offenbar etwas häufiger als bei den höher dosierten zu Durchbruchovulationen (und Durchbruchblutungen). Wenn aber eine solche Durchbruchovulation eintritt, besteht neben der Beeinflussung des Zervixschleims noch der hormonal induzierte zusätzliche Schutz im Endometrium, wo der durch Östrogen-Gestagen bewirkte, asynchrone Aufbau des Endometriums und die begleitenden atypischen biochemischen Veränderungen die Nidation erschweren.

Schering 1987:

Ebenso wie alle anderen östrogen- und gestagenhaltigen Kontrazeptiva verhindert auch die "leichte Pille" die notwendigen physiologischen Voraussetzungen, die für die Einnistung der Eizelle in die Uterusschleimhaut notwendig sind. Ihre kontrazeptive Wirkung besteht daher nicht nur in der Verhinderung des Eipsrunges und der Hemmung des Spermienaszension sondern auch in der Unterdrückung eines normalen zyklischen Aufbaues der Gebärmutterschleimhaut.

Williams Obstetrics, USA 1993, S. 1323:

Ebenso wie die [künstlichen] Östrogene erzeugen die [künstlichen] Progestagene ein Endometrium, das für die Einnistung der Blastozyste
[= befruchtete Eizelle ab dem 4. Tag] ungünstig ist.

Danforth's Obstetrics and Gynecology 1994, S. 626:

Die Glykogenproduktion in den Endometriumdrüsen ist durch die Einnahme der oralen Kontrazeptiva vermindert, was das Überleben der Blastozyste in der Gebärmutter beeinträchtigt.


Arzneimittelkompendium der Schweiz 1998, S. 2340:

Die kontrazeptive Wirkung von Trinordiol [ein Dreistufenpräparat] beruht auf dem Zusammenspiel verschiedener Faktoren, als deren wichtigste die Ovulationshemmung und die Veränderung des Zervixsekrets anzusehen sind. Darüberhinaus wird das Endometrium infolge der morphologischen und enzymatischen Veränderungen unempfänglich für die Implantation gemacht.

Leidenberger 1992:

Die Wirkungsweise der Ovulationshemmer ist mit der Blockade der hypophysären Gonadodropinsekretion und damit der Ovulation einerseits und der gestagenabhängigen zervikalen Blockade der Spermatozoenmigration andererseits nur teilweise beschrieben, zumal bei der Mehrzahl der hormonalen Kontrazeptiva die Nidationsverhältnisse im Endometrium nicht den physiologischen Gegebenheiten entsprechen, die Synchronisation zwischen Transformation des Endometriums und Tubenmotilität gestört und die Zusammensetzung des Tubensekrets verändert sind.

Felderbaum und Dietrich 1997:

Da der gestagene Effekt stets höher ist als der östrogene eines Pillenpräparats, zeigen Endometrium und Zervixschleim stets die Zeichen eines längerfristigen konstanten Gestageneinflusses. Das Endometrium ist bis zu einem gewissen Grad dezidualisiert, die Drüsen erscheinen atrophisch, der Zervixschleim ist zäh, dick und für Spermien schwer permeabel. Diese erwünschten Begleitwirkungen erhöhen die kontrazeptive Sicherheit.

Taubert/Kuhl 1995:

Die Gabe von Steroidhormonen kann die Wanderungsgeschwindigkeit des befruchteten Eies wie auch die Zusammensetzung der Sekrete im Eileiter und im Uterus beeinflussen, so daß die Entwicklung des Blastozysten durch Veränderungen im Substrat- und Enzymangebot gestört wird. Es ist von großer Bedeutung, daß der Uterus nur für eine kurze Periode gegenüber der sich implantierenden Blastozyste rezeptiv ist. Daraus folgt, daß die uterine Rezeptivität durch eine Veränderung im Verhältnis und in der zeitlichen Folge von Estradiol und Progesteron gestört werden kann. 

Schering-Information:

Östrogene und Gestagene beeinflussen die Tubenmotalität und damit den Eitransport so, daß das Ei nicht rechtzeitig das Endometrium erreicht, um günstige Bedingungen für die Nidation vorzufinden. Außerdem verändern sich die Zusammensetzung des Tubensekrets und damit die Eireifung.

Lauritzen 1989:

Präparate, die auschließlich als Ovulationshemmer wirken, gibt es nicht. Sicherlich wirken aber die Präparate mittlerer Dosierung ganz überwiegend als Ovulationshemmer. Auch sie üben jedoch zusätzliche kontrazeptive Wirkungen über den Zervixschleim und das Endometrium aus.

Haller 1971:

Die Verwendung des Begriffes >ovulationshemmende Substanzen<. für die handelsüblichen Präparate sei strenggenommen durchaus anfechtbar.

Hauser 1974:

Der Begriff Ovulationshemmer sei angesichts der 7 % trotzdem möglichen Eisprünge ein nicht ganz korrekter Ausdruck.

Beller 1990:

Eine kritische Frage ist die: Wo liegt die Grenze zur Abtreibung? Bei der Implantationshemmung? Wo wollen Sie den Strich ziehen? Wenn Sie die Implantationshemmung als Abort ablehnen, dann kommt möglicherweise das IUD nicht mehr in Frage, und dann können Sie eigentlich die Pille auch nicht mehr nehmen.

Berktold 1992, S. 1:

Von den
gegenwärtig 59 im Handel befindlichen Präparaten muß nun bei 39 aufgrund der Herstellerangaben und der Fachliteratur geschlossen werden, daß diese Produkte eine potentiell frühabtreibende Komponente besitzen, die von den Herstellerfirmen billigend in Kauf genommen wird. Von den restlichen 20 Präparaten sind 9 in ihrer Zusammensetzung der Wirkstoffe identisch mit Präparaten der oben genannten 39. Diese 9 werden aber unter einem anderen Namen bei anderen Firmen vertrieben. (Dies zeigt eine Kontrolle der Beipackzettel und Fachinformationen.) Deshalb kann gefolgert werden, daß auch diese 9 Präparate unter die Verhütungsmittel einzureihen sind, die eine potentiell frühabtreibende Wirkung besitzen, falls die Herstellerfirmen dieser 9 Präparate nicht die Wirkungsweise anders darlegen wollen als die Firmen, die eine potentiell frühabtreibende Wirkung offen zugeben.


Pioch in "Empfängnisverhütung - Fakten, Hintergründe, Zusammenhänge" hrsg. von R. Süßmuth, 2000:

Zusammenfassung:

1. Diese Berechnungen zeigen, daß durch die Einnahme von Ovulationshemmern auch Verluste durch nidationshemmende Effekte vorkommen. 
2. Diese Verluste werden mit etwa 60000 Frühabtreibungen pro Jahr für die BRD zu beziffern sein. Diese Zahl gilt aber erstens nur bei der Einnahme einer >>normalen<< Pille und zweitens auch nur unter der Voraussetzung, daß keine Patientenfehler gemacht werden (namentlich >>Pillenvergesser<<); andernfalls erhöht sich die Zahl entsprechend... Somit ist auch die Zahl der Frühabtreibungen unter der Minipille 13 mal so groß... Dementsprechend bleibt die Tatsache unberücksichtigt, daß sich die Zahl der Frühabtreibungen erhöht, wenn die Pille um mehr als 12 Stunden verzögert eingenommen oder ganz vergessen wird. Zur erschreckend hohen Häufigkeit eines Vergessens der Pille vgl. R. Ehmann.